Es gibt viele Geschichten und Mythen über die Entstehung des Champagners, wie wir ihn heute kennen und geniessen. Es bedurfte Anstrengungen zahlreicher Personen und ein paar glückliche Zufälle für die Entwicklung dieses edlen Getränks.

Im 17. Jahrhundert begann man den damals noch stillen Weisswein in Flaschen zu füllen, um die Frische zu erhalten, da der Wein beim Transport im Fass an Qualität verlor. Dieses frühe Abfüllen liess den Wein in der Flasche unbeabsichtigt weitergären, was oft zum Herausspringen des Korkens oder dem Platzen der Flasche führte. Wenn die Flasche die Gärung aber überstand, erhielt man ein säurehaltiges, angenehm prickelndes Getränk. Vor allem die Engländer fanden Gefallen an diesem neuartigen Wein.

Folgenden drei Personen verdanken wir im Wesentlichen den heutigen Champagner:

Christopher Merret (1614-1695) war ein englischer Arzt und Erfinder. Er präsentierte im Jahr 1662 der Royal Society das Schriftstück «some observations concerning the ordering of wines». Darin beschrieb er wie durch die Zugabe von Zucker eine zweite Gärung des Weins entstand, was dem Wein Frische und Perlage verlieh. Somit kann man ihm wohl die kontrollierte Flaschengärung zuschreiben und ihn als den tatsächlichen Erfinder des Schaumweins betiteln.

Der Legende nach wird oft der Benediktinermönch Pierre Pérignon (1638-1715), besser bekannt als Dom Pérignon, als Erfinder der «Méthode Champenoise» genannt. An der Legendenbildung war die Kellerei Moët & Chandon massgeblich beteiligt, was nicht überrascht, da das Champagnerlabel «Dom Pérignon» aus besagtem Hause kommt. Nach heutigen Erkenntnissen weiss man aber, dass der berühmte Mönch das Verfahren zwar nicht erfunden, aber massgeblich weiterentwickelt hat. Besonders die Assemblage, das Weisskeltern roter Trauben und diverse Verschlusstechniken sind auf ihn zurückzuführen. Auch die heute übliche Flaschengrösse von 0,75l ist ihm zu verdanken. Er soll diese Dosis eingeführt haben – als durchschnittliche Tagesration eines frommen Mannes.

Ebenfalls ausschlaggebende Verdienste um den Champagner erwarb sich Anfang des 19. Jahrhunderts Madame Barbe-Nicole Clicquot Ponsardin (1777-1866), die junge Witwe eines Weinhändlers. Auch sie lebt heute als Champagner-Marke «Veuve Clicquot» (franz: Witwe Clicquot) weiter. Die «Grand Dame des Champagners», wie sie oft genannt wurde, war die erste Frau, die ein Champagnerhaus leitete. Sie entwickelte ausserdem das Verfahren, welches die Hefe in der Flasche durch Rütteln und Degorgieren des Champagners beseitigt. Dank ihr trinken wir heute dieses wunderbare Getränk ohne Rückstände.

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