Wir sind nur eine Luftblase, die aufsteigt und zerplatzt! Es ist die Zeit des Barock, die Zeit der Vanitas-Bilder mit Totenschädeln, welken Blumen und aufsteigenden Luftblasen, die in ihrer Botschaft eindeutig sind: der Mensch ist vergänglich! Nichts bleibt. Aber, statt an dieser Einsicht zu zerbrechen, stürzt sich diese Epoche in einen Rausch der Sinne. Zur Zeit des Barock – das Wort stammt ab von «barroco», der Bezeichnung für eine nicht ganz runde Perle – lebte auch Dom Pérignon (1638 – 1715), ein Zeitgenosse Ludwig XIV.
Champagner ist also das Getränk der Getränke, der König der Weine. Der Wein in seiner höchsten Vollendung, denn er besitzt alle dessen Vorzüge, ohne einen einzigen seiner Fehler zu haben. Die Herstellung ist umso aufwendiger, denn Champagner muss täglich gepflegt werden: Schäumen, Lagern, Drehen, Rütteln, erneutes Mischen. Das alles macht Champagner zu einem vollendeten Kunstprodukt. Und seine Bläschen steigen ironischerweise zum ersten Mal just in dem Jahrhundert auf, als Newton das Gesetz der Schwerkraft aufstellt.
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