Für Champagner werden nahezu ausschliesslich 3 Rebsorten verwendet: Die zwei roten Rebsorten «Pinot Noir» und «Pinot Meunier», sowie die weisse Rebsorte «Chardonnay». Zugelassen, aber seit der Reblauskrise (bzw. der Reblauskatastrophe von 1865-1885) fast verschwunden, sind die Sorten «Arbane», «Pinot Gris», «Petit Meslier» und «Pinot Blanc».

  • Pinot Noir (rote Traube, Spätburgunder) – gibt dem Wein die Fülle.
    In der Champagne ist der Pinot Noir mit einem Anteil von 38% noch vor den Rebsorten Chardonnay und Pinot Meunier wichtigster Bestandteil des Champagners. Dazu werden die Trauben gepresst und der gewonnene helle Saft ohne Einmaischung und somit ohne die Schale vergoren, sodass ein Weisswein entsteht. Sortenreiner Champagner aus Pinot Noir wird unter der Bezeichnung «Blanc de Noirs» (BdN) vermarktet.
  • Pinot Meunier (rote Traube, Schwarzriesling) – sorgt für die Fruchtigkeit.
    In Frankreich trägt die Sorte «Schwarzriesling» den Namen Pinot Meunier (Müller-Pinot). Diesen Namen hat sie deshalb, weil ihre stark behaarten Blätter auf der Unterseite aussehen, als wären sie mit Mehl bestäubt.
    In der Champagne nimmt der Schwarzriesling ca. 37 % der Rebfläche ein und ist neben Spätburgunder und Chardonnay oft Bestandteil der Grundweine des Champagners. Die meisten Rebflächen liegen im Tal der Marne. Der Pinot Meunier stellt im Vergleich zum Pinot Noir geringere Ansprüche an Lage und Boden. Gut gedeiht die wenig komplizierte Sorte auf kräftigen «Löss-Lehm-Böden». Durch den späten Austrieb ist sie auch nicht durch die gefürchteten Maifröste gefährdet.
  • Chardonnay (weisse Traube) – ist für den Charakter verantwortlich.
    Chardonnay ist eine der populärsten Rebsorten der Welt und einer der Hauptrebsorten im Champagner. In Frankreich sind ca. 36’302 Hektaren mit Chardonnay bepflanzt. In der Côte des Blancs werden vorzugsweise reine Chardonnay-Cuvées hergestellt. Der Chardonnay gilt als sehr hochwertige Weissweintraube. Sein Wein zeichnet sich vor allem durch Körperreichtum aus.

Die 4 weiteren zugelassenen, aber fast verschwundenen Rebsorten sind:

  • Pinot Gris (weisse Traube, Grauburgunder oder Ruländer)
    Obwohl die Haut der Beeren rötlich bis rot gefärbt ist, wird sie den weissen Sorten zugeordnet. Grauburgunder ist eine Mutation des Spätburgunders bzw. Blauburgunders aus der vielfältigen Familie der Burgunder. Im Champagner ist Grauburgunder als traditionelle Traube, dort meist «Fromentau» genannt, noch zugelassen, aber sehr selten. Das Champagnerhaus Laherte produziert jedoch mit «Les 7» eine Cuvée aus allen 7 zugelassenen Champagnersorten.
  • Pinot Blanc (weisse Traube, Weissburgunder, Pinot Bianco oder Klevner)
    Er ist die hellste aller Burgundersorten und seit dem 14. Jahrhundert bekannt. Lange Zeit wurde nicht zwischen dem Pinot Blanc, dem Chardonnay und dem «Auxerrois» differenziert, da alle drei Sorten nur durch geschulte Ampelographen und molekularbiologische Verfahren unterschieden werden können.
  • Arbane (weisse Traube)
    Arbane stammt aus Frankreich, wo sie zu den alteingesessen Sorten im Bereich Bar-sur-Aube innerhalb des Weinbaugebiets Champagne zählt. Sie war dort im 19. Jahrhundert noch weit verbreitet und ist aus historischen Gründen noch für den Ausbau von Champagner zugelassen. Aufgrund ihrer späten Reife beansprucht sie die besten Lagen und erbringt in guten Jahren einen sehr guten und alkoholreichen Wein. Aufgrund dieses Anspruchs ist offiziell nur noch ca. 1 Hektar an der Côte-de-Bar und in Venteuil im Marnetal mit Arbane bestockt und wird kaum noch neu angepflanzt. Als Mutationen gibt es auch eine rosabeerige «Arbane Rouge» und eine dunkelbeerige «Arbane Noir».
  • Petit Meslier (weisse Traube)
    Petit Meslier war in der Champagne im 19. Jahrhundert noch weit verbreitet und ist aus historischen Gründen noch für den Ausbau von Champagner zugelassen. Da die Erträge mit 30 – 40 Hektoliter/Hektar vergleichsweise gering sind, wird sie meist zugunsten des Chardonnay aufgegeben. Nach José Vouillamoz, einem Schweizer Biologen, entstand Petit Meslier aus einer spontanen Kreuzung von Savagnin und Gouais Blanc.

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