Bevor der Champagner in den Handel kommt, müssen noch die abgestorbenen Hefen entfernt werden. Dazu wird die horizontal liegende Flasche jeden Tag etwas mehr kopfüber gestellt und «gerüttelt» bzw. gedreht, bis sich nach mehr als einem Monat die bei der Schaumbildung entstandenen Ablagerungen im Flaschenhals konzentriert haben und so dieses Depot (aus Hefen und «Rütteladjuvans») beim Degorgieren leicht entfernt werden kann.

Das Rütteln wird heute noch teilweise durch sogenannte «Remueurs» von Hand am Holzrüttelpult ausgeführt. Ein professioneller «Rüttler» kann pro Tag um die 40’000 Flaschen rütteln. Mit einem Kreidestrich am Flaschenboden markiert, werden die einzelnen Flaschen mit einer schnellen Handbewegung ein Achtel oder ein Viertel nach links oder rechts gedreht. Dabei wird die Flasche schrittweise von einer horizontalen Lage in eine kopfüber Lage gebracht. Dieses schrittweise Drehen, das seit Jahrhunderten genauso von den «Remueurs» der Champagne ausgeführt wird, sorgt dafür, dass sich auch die kleinsten Rückstände im Flaschenhals sammeln und ausgeworfen werden können, damit der Wein am Ende vollständig klar ist. Innerhalb eineinhalb Monaten wird eine Flasche durchschnittlich 25 Mal per Hand gedreht.

Heute wird das Rüttelverfahren jedoch meist maschinell durchgeführt. Dieser automatisierte Prozess bewegt bis zu 500 Flaschen in Metallkörben in einer sogenannten «Gyropalette». Sie sind 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche im Einsatz und verkürzen auf diese Weise das Verfahren von 6 Wochen auf 1 Woche, ohne dass die Qualität des Champagners beeinflusst wird.

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